Samstag, 4. Juni 2011

Die Farbe, die Leben rettet.

Die spanische Wissenschaftlerin Dr. Pilar Mateo, heute 51, Erbin einer kleinen Farbenfabrik, hat dem paraguayischen Gesundheitsministerium den Gebrauch von Insektiziden in Wandfarben vorgeschlagen. Mateo präsentierte in der vergangenen Woche (März 2010!) eine Farbenmischung, die zur Ausrottung der Überträger von Dengue, Malaria und Chagas genutzt werden könnte.


Die Spanierin wendet diese Art der Insektenvernichtung bereits seit sechs Jahren im bolivianischen Chaco an. In den von Guarani-Völkern bewohnten Häusern der Lagunillas-Zone konnten durch die ungewöhnliche Maßnahme vor allem die so genannten Blutsauger, die Überträger der Chagaskrankheit, erfolgreich bekämpft werden. Seit dem Gebrauch der Wandfarbe ist die Infektionsrate von 75 Prozent auf 0,2 Prozent der Bevölkerung gesunken.

Aufgrund dieser Resultate hat die heimische Firma Agrofield Mateo nach Paraguay eingeladen, um über ihre Folge in der Bekämpfung tropischer Krankheiten zu berichten. Die Wissenschaftlerin verwies dabei insbesondere auf die enge Verbindung zwischen Armut und Krankheit, weil es unter schlechten Wohnbedingungen stets mehr Überträger von Krankheiten gebe. Die spezielle Farbmischung soll nicht nur bei den Blutsaugern, sondern auch bei Mücken, Schaben und Skorpionen wirken
Autor: Mona Contzen in Gesundheit &Camp; Vorsorge 2. Mrz. 2010

und in der Zeitschrift Brigitte vom 18.05.2011 stand zu lesen (Autorin Claudia Oppitz):

...Pilar hat viele Gegner. Konzerne, die zwar Millionen an Subventionen zur Entwicklung neuer Impfstoffe bekommen, denen aber die Lebensumstände der Guarani genauso egal sind, wie den lokalen Behörden. Die ienfache Farb-Lösung ärgert die Pharma-Konzerne - es macht ihnen ein Geschäftsfeld kaputt. "Eine Impfung zu entwickeln bedeutet Geld für die Konzerne." sagt Pilar Mateo. Vor einigen Jahren hatte sie sogar eine anonyme Todesdrohung in ihrer Mailbox. Einschüchtern lässt sie sich davon nicht. Für die Guarani-Indianer ist sie zu einer Heiligen geworden. Sie sehen in ihr die Verkörperung einer alten Prophezeiung. Ein Engel, weiß wie die Wolken, die keine Regentropfen tragen würde kommen, um ihnen das rettende Mittel zu bringen, das sie aus den Klauen des unsichtbaren Todes befreit.

1 Kommentar:

  1. Bewusstsein

    …bedeutet zuallererst die Erkenntnis, dass Armut kein natürlicher Zustand ist, sondern durch eine seit jeher fehlerhafte Geld- und Bodenordnung und der daraus resultierenden Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz - sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch zwischen den Staaten - erst erzeugt wird. Armut lässt sich prinzipbedingt nicht "bekämpfen", solange ein fehlerhaftes Zwischentauschmittel mit parasitärer - der wesentlichen Tauschfunktion widersprechenden - Wertaufbewahrungsfunktion (Zinsgeld) verwendet wird und es ein privates Bodeneigentumsrecht gibt. Was punktuell an Armut "bekämpft" werden mag, um das "soziale Gewissen" von Spießbürgern in Zinsgewinner-Staaten zu beruhigen, entsteht an vielen anderen Stellen mit exponentiell steigender Tendenz wieder neu, mittlerweile auch innerhalb der Zinsgewinner-Staaten.

    Wer über kein Bewusstsein verfügt, glaubt an sinnlose "Millennium-Entwicklungsziele" der UNO oder betreibt möglicherweise eine Modeerscheinung namens "Social Investment", die der spießbürgerlichen Doppelmoral von Sparern, die sich für "große Investoren" halten, durch eine "soziale Rendite" mit "Social Performance Reporting" die Krone aufsetzt.

    Der Sparer kann froh sein, wenn die Volkswirtschaft es ihm ermöglicht, seine Ersparnis auf unbegrenzte Zeit sicher zu erhalten, um sie zu einem späteren Zeitpunkt entweder verkonsumieren oder selbst in eigenes Sachkapital investieren zu können. Auf eine Liquiditätsverzichtsprämie (in Deutschland über 330 Mrd. Euro pro Jahr), die einen strukturellen Sachkapitalmangel bestehen lässt, damit zu einer Mindestverzinsung allen Sachkapitals (Verzinsung des unverschuldeten Sachkapitals: 120 Mrd. Euro pro Jahr), Überrationalisierung, "Freisetzung" von Arbeitskräften, Vermassung und Eintönigkeit führt, hat er kein Anrecht, auch wenn er den Zins für eine "Belohnung für Konsumverzicht" hält.

    Tatsächlich gibt es einen Zinsanteil, der als "Belohnung für Konsumverzicht" anzusehen ist, wenn nach einem Krieg (umfassende Sachkapitalzerstörung) die Kreditnachfrage zur Finanzierung neuer Sachkapitalien deutlich größer ist als das Kreditangebot. Dann erhöht sich der Kapitalmarktzins um eine "Belohnung für Konsumverzicht", weil in dieser Situation die Schaffung neuen Sachkapitals für die Volkswirtschaft wichtiger ist als der vorgezogene Konsum. Wird der Sachkapitalmangel kleiner, geht die "Belohnung für Konsumverzicht" gegen Null, nicht jedoch die Liquiditätsverzichtsprämie (Urzins), die allein aus der Wertaufbewahrungs(un)funktion des herkömmlichen Geldes resultiert und unweigerlich zur nächsten Wirtschaftskrise (gegenwärtiger Ist-Zustand) und dann in den Staatsbankrott führt.

    Reichtum, Zivilisation, technologischer und kultureller Fortschritt entstehen aus einer funktionierenden Arbeitsteilung (freie Marktwirtschaft ohne Kapitalismus) und nicht aus der "Fähigkeit", auf Kosten der Mehrarbeit anderer zu existieren. Dabei handelt es sich nicht um eine Frage der "Moral", sondern des Bewusstseins. Ein Milliardär, der heute über ein Bewusstsein verfügte, würde die Hälfte seines Vermögens in die Verwirklichung der Natürlichen Wirtschaftsordnung (echte Soziale Marktwirtschaft) investieren und den "Rest" in die erst dann wirtschaftlichen Technologien (Solarzellen, Brennstoffzellen, Elektroantriebe, Magnetschwebebahnen, etc.), die bereits zur Verfügung stehen. Zwar würde seine Rendite, wenn er selbst keine neuen Technologien beisteuert, mittel- bis langfristig gegen Null gehen, aber die kurzfristige Rendite, die er erzielen würde, wäre enorm – und die Lebensqualität, die er sich schaffen würde, wäre unbezahlbar:

    http://www.deweles.de/files/2010_gsm.pdf

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