Die spanische Wissenschaftlerin Dr. Pilar Mateo, heute 51, Erbin einer kleinen Farbenfabrik, hat dem paraguayischen Gesundheitsministerium den Gebrauch von Insektiziden in Wandfarben vorgeschlagen. Mateo präsentierte in der vergangenen Woche (März 2010!) eine Farbenmischung, die zur Ausrottung der Überträger von Dengue, Malaria und Chagas genutzt werden könnte.
Die Spanierin wendet diese Art der Insektenvernichtung bereits seit sechs Jahren im bolivianischen Chaco an. In den von Guarani-Völkern bewohnten Häusern der Lagunillas-Zone konnten durch die ungewöhnliche Maßnahme vor allem die so genannten Blutsauger, die Überträger der Chagaskrankheit, erfolgreich bekämpft werden. Seit dem Gebrauch der Wandfarbe ist die Infektionsrate von 75 Prozent auf 0,2 Prozent der Bevölkerung gesunken.
Aufgrund dieser Resultate hat die heimische Firma Agrofield Mateo nach Paraguay eingeladen, um über ihre Folge in der Bekämpfung tropischer Krankheiten zu berichten. Die Wissenschaftlerin verwies dabei insbesondere auf die enge Verbindung zwischen Armut und Krankheit, weil es unter schlechten Wohnbedingungen stets mehr Überträger von Krankheiten gebe. Die spezielle Farbmischung soll nicht nur bei den Blutsaugern, sondern auch bei Mücken, Schaben und Skorpionen wirken
Autor: Mona Contzen in Gesundheit &Camp; Vorsorge 2. Mrz. 2010
und in der Zeitschrift Brigitte vom 18.05.2011 stand zu lesen
(Autorin Claudia Oppitz):
...Pilar hat viele Gegner. Konzerne, die zwar Millionen an Subventionen zur Entwicklung neuer Impfstoffe bekommen, denen aber die Lebensumstände der Guarani genauso egal sind, wie den lokalen Behörden. Die ienfache Farb-Lösung ärgert die Pharma-Konzerne - es macht ihnen ein Geschäftsfeld kaputt. "Eine Impfung zu entwickeln bedeutet Geld für die Konzerne." sagt Pilar Mateo. Vor einigen Jahren hatte sie sogar eine anonyme Todesdrohung in ihrer Mailbox. Einschüchtern lässt sie sich davon nicht. Für die Guarani-Indianer ist sie zu einer Heiligen geworden. Sie sehen in ihr die Verkörperung einer alten Prophezeiung. Ein Engel, weiß wie die Wolken, die keine Regentropfen tragen würde kommen, um ihnen das rettende Mittel zu bringen, das sie aus den Klauen des unsichtbaren Todes befreit.